Unterschiedliche Kaufpreisangaben.
Horrende Innenprovisionen.
Zahlreiche Makler rangen um ein Objekt.
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Cornelis Baleares SL zeigt durch ein innovatives Vermittlungskonzept, dass es auch anders geht. Niedrige Verwaltungskosten, angemessenes Marketing, dezentrale Bürolösungen und Konzentration auf das Wesentliche. Zu diesem Konzept ein Interview mit Mike Cornelis, Abteilungsleiter Immobilien der Cornelis Baleares SL aus Palma.
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Redaktion:
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Herr Cornelis, Sie starten das Jahr 2022 mit einer völlig neuen Idee. Sie wollen für eine Immobilienvermittlung auf Mallorca tatsächlich nur 1% Provision verlangen. Wie soll das gehen?
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Mike Cornelis:
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​​​Bei einem durchschnittlichen Angebotspreis von € 657.500,- für Häuser und Wohnungen (gem. einer aktuellen Marktstudie 2021) auf Mallorca setzen wir mit der Vermittlungsprovision von 1% (zzgl. MwSt.) für Gebrauchtimmobilien immerhin € 6.575,- um. Der Aufwand für eine solche Vermittlung hält sich in Grenzen, daher ist 1% Provision völlig angemessen. Zudem bezieht sich dieses Angebot nur auf gebrauchte Immobilien. Voraussetzung ist, dass die Immobilie vorher mindestens 1x bewohnt war.
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Redaktion:
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Aber nochmal. 1% Provision. Die meisten Makler verlangen 5% oder mehr. Was bezwecken Sie mit einem solchen Angebot?
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Mike Cornelis:
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Wir streben mit dieser niedrig-Provisions-Strategie eine große Anzahl von exklusiven Beauftragungen an sowie eine gewisse Art der Marktbereinigung, die auf Mallorca dringend geboten ist. Der Immobilienmarkt ist exzessiv geworden und ufert immer weiter aus. Es kann nicht sein, dass sprichwörtlich jeder Pizzabäcker oder völlig Branchenfremde, die keine Erfahrungen und keine Immobilienkenntnisse haben hier auf dem Immobiliensektor mitmischen. Oft fehlen Unterlagen, Angaben sind falsch, Preise nahezu gewürfelt oder Makler haben überhaupt keine Berechtigung, Immobilien anzubieten. Ich habe bei Besichtigungen erlebt, dass Makler vorher die Immobilie noch nie gesehen hatten. Einmal war das Schloss der Eingangstür fast zugerostet, weil monatelang Niemand in der Wohnung war. Oder es gibt keine Unterlagen sondern nur einen Nachweiszettel, damit sich der Makler hinsichtlich der Provision absichert. Die Branche ist gerade erst wieder in Unruhe geraten durch einen Makler, der nach vorliegendenden Erkenntnissen frechweg Immobilien angeboten und sogar Anzahlungen von jeweils hunderttausenden Euro kassiert haben soll. Ein Wahnsinn, was auf der Insel für Umstände auf dem Immobilienmarkt vorherrschen. Makler kopieren z.B. von anderen Maklern Fotos und Angaben ab. Die Fotos sind beim teilweise 11. Makler schon so schlecht, dass man kaum noch Etwas erkennt. Mit 1% Provision bereinigt sich da Einiges schon von alleine, denn dann ist auch dieses ganze Teilen und Feilschen auch unter den Maklern vorbei. Ganz oft kommen die 5% doch sowieso nicht bei einem Makler an, denn es wird oft zu dritt oder zu viert geteilt.
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Redaktion:
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Können Sie mit diesem Angebot denn überhaupt Geld verdienen?
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Mike Cornelis:
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Selbstverständlich. Effektiv arbeiten wir an einer Vermittlung bis zum Verkauf mit einem Aufwand von etwa 65 Stunden. Darin enthalten sind die Akquisetätigkeiten, die klassischen Vertriebstätigkeiten sowie die Abwicklung bis zur Rechnungsstellung. Das haben Auswertungen aus unseren seit 1984 vermittelten Immobilienkaufverträgen ergeben. Die Stunden berechnen wir kalkulatorisch mit eintsprechenden Lohnkosten. Da kann sich jeder ausrechen, dass man damit Geld verdient. Zudem haben wir eine Mischkalkulation. Bei Neubauprojekten nehmen wir zum Beispiel eine übliche Provision von 5% (zzgl. MwSt.). Oder auch mit unseren Serviceleistungen, da wir kein reiner Maklerbetrieb sind. Wir betreuen, verwalten Immobilien und führen auch handwerkliche Leistungen durch. Zudem projektieren wir Immobilien mit erfahrenen Architekten und streben auch Bauträgertätigkeiten an. Insgesamt verfügen wir daher über ein breites Leistungsspektrum wodurch wir uns solide Umsätze auf der Insel versprechen.
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Redaktion:
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Aber Sie machen sich mit diesem Ansatz der niedrigen Provision doch keine Freunde bei Maklerkollegen?
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Mike Cornelis:
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Nun ja, dessen sind wir uns ein Stück weit bewusst. Doch gehen wir davon aus, dass diese Strategie die großen und erfolgreichen Makler überhaupt nicht tangiert. Sie haben sowohl ihre vermögenden Privatkunden als auch Prominente, die sich bei ihnen gut aufgehoben fühlen und die ganz persönliche Behandlung wünschen. Oder vielleicht auch den gewissen Glamour dieses exklusiven Hochpreissegments mögen. In dieses Segment gehen wir mit dem Konzept gar nicht gezielt rein, sondern vorrangig in den Bereich der mittel- und niedrigpreisigen Immobilien. Eben dort, wo es den Kunden dann doch darauf ankommt, u.a. auch bei der Provision zu sparen und das Ersparte lieber in die Ausstattung oder eine Modernisierung zu investieren. Wir sind davon überzeugt, für dieses Konzept sowohl Objekte als auch Kunden zu finden.
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Redaktion:
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Abschließend die Frage, müssen die Kunden bei dieser niedrigen Provision auf irgendetwas verzichten?
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Mike Cornelis:
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Nein, unser Leistungsumfang ändert sich dabei überhaupt nicht. Wir führen Besichtigungen professionell durch, bereiten sämtliche Unterlagen für eine Finanzierung und/oder den Kaufvertrag vor und führen die Käufer dann zu langjährig erfahrenen und seriösen Rechtsanwälten und Notaren um den Kauf zu vollziehen. Da die Kunden oft nicht durchgängig auf der Insel sind, ist es wichtig, die Prozesse mit einem hochgradig professionellem Abwicklungsmanagement dynamisch zu halten. Und das Ganze rechtssicher und dem spanischen Immobilienrecht konform. Während des gesamten Prozesses halten wir die Informationslage für unsere Kunden transparent und sind jederzeit ansprechbar. Unser Vorteil ist zudem, dass wir Mitarbeiter haben, die sich wirklich mit Immobilien auskennen. Das sind keine Branchenfremde. Zumindest nicht direkt am Kunden oder Objekt, sondern nur in der Administration. Ich selbst habe meine erste Immobilie 1992 vermittelt, also vor 30 Jahren. Mehr Erfahrung hat kaum Jemand auf der Insel. Wir sind pünktlich, zuverlässig und exportieren diese eigentlich typischen, deutschen Tugenden gerne auf die Insel. Auch agieren wir mehrsprachig auf deutsch, spanisch, englisch und russisch. Viel mehr geht nicht, neben der freundlichen und zielorientierten Bedienung unserer Kunden. Und das Alles für 1% Provision.
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Redaktion:
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Vielen Dank für das Interview.
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